29. September 2022 –

Anschluss an Artgenossen verloren?

Kuhherde bei Holzminden zieht junges Wildschwein auf

Vor etwa drei Wochen hat Landwirt Friedrich Stapel den ungewöhnlichen Zuwachs in seiner Kuhherde entdeckt: Wildschwein-Frischling Frida. Eine Kuh kümmere sich besonders fürsorglich um das Jungtier, das gerade zusammen mit den Kühen auf einer Wiese an der Weser grast.

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29.09.2022: Wildschwein "Frida" frisst zwischen Kühen auf einer Weide an der Weser im Landkreis Holzminden. Der Frischling hat sich vor einigen Wochen einer Herde Rotes Höhenvieh vom Biohof Familie Stapel in Grave bei Brevörde angeschlossen., Foto: picture alliance/dpa

Eine Kuhherde in Niedersachsen ist seit Kurzem um ein ungewöhnliches Mitglied reicher: Wildschwein-Frischling Frida hat sich den Kühen angeschlossen. Vor etwa drei Wochen habe er das kleine Tier beim morgendlichen Füttern entdeckt, sagte Landwirt Friedrich Stapel. "Mit einmal habe ich gesehen: Da hinten läuft doch etwas Kleines hinterher." Inzwischen sei das Jungtier eine echte Attraktion in der Gemeinde Brevörde im Landkreis Holzminden.

Wildschwein Frida, die ihren Namen von Kindern aus dem Ort bekommen hat, sei bereits richtig in die Herde integriert, sagte Stapel. Eine Kuh kümmere sich besonders fürsorglich um das Jungtier. Der örtliche Jäger sei bereits informiert, das Tier nicht abzuschießen. Als Bauer wisse er zwar, dass Wildschweine großen Schaden anrichten könnten, so der 66-Jährige. "Aber das ist ja eine ganz andere Nummer - also wer da nicht weich wird, ist selber schuld."

Derzeit grast Frida zusammen mit den Kühen auf einer Wiese in der Nähe eines Wanderweges an der Weser. Sie habe wohl den Anschluss zu ihren Artgenossen verloren, als die den Fluss durchquerten, vermutet der Bauer. Im Winter komme das Wildschweinchen vermutlich mit den Mutterkühen in den Stall. Stapel sagte dazu: "Es jetzt alleine zu lassen, wäre ja auch unfair."

(dpa)

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