15. März 2025 – Sascha Funke
Im Abstiegskampf der 3. Liga dem VfL Osnabrück die Daumen drücken: Darauf können sich wohl die meisten einigen. Beim geplanten Stadion-Umbau gehen die Meinungen jedoch deutlich auseinander. Wir haben den Chef-Planer Jan Jansen im Interview.
Jonglieren mit vielen Bällen
Jan Jansen, bekannt als Mitgeschäftsführer der Osnabrück Marketing GmbH und verantwortlich für die OsnabrückHalle, ist nun auch der Chef-Planer für den Stadionumbau. Im Fußball nennt man das wohl Mehrfachbelastung. Sein Job ist es, den möglichen Umbau planerisch vorzubereiten und dabei die verschiedenen Interessen zu berücksichtigen.
Die Fans des VfL Osnabrück haben beispielsweise in der Initiative „Mythos Bremer Brücke" ihre Vorstellungen eingebracht. Die Hauptsorge ist, dass der einzigartige Charakter verloren gehen könnt, wenn etwa Verweilmöglichkeiten im Stadionumlauf wegfallen oder ikonische Elemente wie die Flutlichtmasten oder das Kassenhäuschen an der Ostkurve verschwinden. Die Anwohner des Stadions im Osnabrücker Stadtteil Schinkel haben da ganz andere Sorgen, etwa Verkehrsprobleme und Lärmbelästigung, während die Stadt vor allem die Finanzierung, die langfristige Nutzung und Perspektiven für die Stadtentwicklung im Blick hat. Der aktuelle Planungsstand taxiert die Sanierungskosten auf 67 Millionen Euro. Welche Summe da am ende der Planungsphase steht, bleibt abzuwarten.
Der Stand der Dinge
Der jetzt laufende Planungsprozess soll bis Herbst abgeschlossen sein. „Das ist ein sehr enger Zeitplan. Da müssen wir dranbleiben“, sagt Jan Jansen, Geschäftsführer der VfL Osnabrück Stadion Verwaltungs GmbH. Aktuell wird externe Hilfe für die Projektsteuerung gesucht. Danach sollen die ausgearbeiteten Ideen und Konzepte in eine konkrete Planung überführt werden, und erst dann gebe es eine valide Grundlage, die dann auch mit einem Preisschild versehen werden könne. Am Ende liegt der Ball im Osnabrücker Stadtrat. Dann darf die Politik entscheiden, ob aus dem Plan Realität wird.
Den Planungsprozess unter Einbeziehung der verschiedenen Interessensgruppen findet Jansen insgesamt "ganz schön transparent. [...] Da sind alle guten Willens, und es geht ja auch nicht darum, das komplette Stadion auf Sitzplätze umzustellen oder Ähnliches.“ Er betont, dass die Kapazität des Stadions von 16.000 Zuschauern grundsätzlich erhalten bleibt und daher weder größere Verkehrsprobleme noch zusätzliche Lärmbelästigungen zu erwarten sind.
Ideen für die Zukunft
Der Umbau der Bremer Brücke soll nicht nur dem VfL Osnabrück zugutekommen, sondern der ganzen Stadt. Das Stadion könnte zu einem multifunktionalen Veranstaltungsort werden. Nicht unbedingt für große Konzerte, aber die Ideen reichen von Kneipenquizzen über Tagungen und öffentliche Veranstaltungen bis hin zur Möglichkeit, Osnabrück wieder als Spielstätte für größere Sportevents zu etablieren – etwa für Länderspiele der U21 oder der Frauen-Nationalmannschaft.
Mit Blick auf die verschiedenen Interessensgruppen sagt Jansen: „Mein Ziel ist es, dass es hinterher in jeglicher Hinsicht besser ist – für den Fan auf der Ostkurve genauso wie für den VIP-Besucher und den Anwohner.“
Das ganze Gespräch im Stadtpodcast "Zum Glück aus Osnabrück"
Ihr wollt mehr wissen? Dafür gibt es ja euren Stadtpodcast für Osnabrück. Hier bekommt ihr das komplette Gespräch mit Jan Jansen und Antenne Niedersachsen Reporterin Sarah Buletta, und ihr hört weitere aktuelle Infos aus eurer Stadt.
Wie steht ihr eigentlich zum Stadionumbau? Und was bewegt euch sonst noch in Osnabrück? Schreibt uns gerne eine Mail an osnabrueck@dein-stadtpodcast.de
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