09. November 2021 – Lea Biskup

Welche Wörter kennt ihr noch?

Das Lexikon der (fast) vergessenen Wörter

Unsere Sprache ist im stetigen Wandel. Genauso wie wir neue Wörter wie "cringe" ​ in unseren Wortschatz aufnehmen, geraten andere Wörter mehr und mehr in Vergessenheit. Gemeinsam mit euch haben wir deshalb das "Lexikon der (fast) vergessenen Wörter" erstellt. 

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In unserem "Lexikon der (fast) vergessenen Wörter" sammeln wir Begriffe, die heutzutage kaum noch oder immer seltener in unserem Sprachgebrauch auftauchen. Kennt ihr auch solche Wörter? Dann schickt sie uns! Gerne per Mail an studio@antenne.com oder per WhatsApp an die 0180 3 - 123 200.

Wir freuen uns auf eure Wörter! :-)

A

Abkupfern: unerlaubt übernehmen, abschreiben

Augenweide: sehr schöner, ästhetischer Anblick, den etwas oder jemand bietet

B

Backfisch: weiblicher Teenager

Bandsalat: umgangssprachlich: ein in der Mechanik eines Abspielgerätes, beispielsweise im Kassetten- oder Videorekorder, verwickeltes Magnetband

Bauchpinseln: schmeicheln

Betthupferl: Kleinigkeit zum Essen (besonders Süßigkeit), die man vor dem Zubettgehen verzehrt

Brimborium: unverhältnismäßiger Aufwand; überflüssiges Drumherum; Aufheben

D

Depesche: Telegramm

Dösbaddel: Dummkopf

Dreikäsehoch: kleines Kind (besonders Junge)

F

Falliment: Bankrott, Zahlungseinstellung

Fatzke: eitler, von sich eingenommener, arroganter Mensch

Firlefanz: 1. überflüssiges oder wertloses Zeug; Tand, Flitter; 2. Unsinn, törichtes Zeug, Gerede, Gebaren, 3. jemand, der nur Torheiten im Sinn hat, mit dem nicht viel anzufangen ist

Fisimatenten: etwas, was unnötigerweise etwas anderes behindert, verzögert; Umstände; Sperenzchen, Ausflüchte

Fräulein: 1. kinderlose, ledige [junge] Frau, 2. titelähnliche, auch als Anrede verwendete Bezeichnung für eine unverheiratete weibliche Person, 3. weibliche Angestellte in einem Dienstleistungsberuf oder im Lehramt (meist als Anrede)

G

Gedöns: 1. Getue, Aufheben, 2. für den alltäglichen Gebrauch nicht unbedingt notwendige und deshalb als überflüssig erachtete Gegenstände

Gesichtserker: Nase

Gleisner: Heuchler

Groschen: 1. Untereinheit der Währungseinheit von Österreich vor Einführung von Euro und Cent (100 Groschen = 1 Schilling), 2. Zehnpfennigstück in der Bundesrepublik Deutschland vor der Einführung von Euro und Cent, 3. alte europäische Silbermünze

Gummitwist: 1. Kinderspiel, bei dem zwischen und über einem Gummiband, das zwischen zwei Mitspielenden aufgespannt ist, von einem, einer dritten Mitspielenden bestimmte Sprünge zu absolvieren sind, 2. Gummiband, besonders zum Spielen von Gummitwist

H

hanebüchen: empörend, unerhört, skandalös

Hanswurst: 1. derbkomische Figur des deutschen Theaters des 18. Jahrhunderts, 2. dummer Mensch, den man nicht ernst nimmt, der sich lächerlich macht

Heiermann: früher umgangssprachlich für Fünfmarkstück

Henkelmann: Gefäß zum Transportieren einer warmen Mahlzeit, das aus mehreren kleinen zylindrischen Schüsseln besteht, die übereinandergesetzt in ein Traggestell eingehängt werden

Huckeduster: Leute, die im Dunklen gehockt haben, weil sie zu sparsam (arm) waren, Licht einzuschalten.

Hupfdohle: scherzhaft für [Revue]tänzerin

I

Isegrim: 1. Wolf (besonders in der Tierfabel), 2. mürrischer Mensch

J

Jiffel: (kleiner) Hund, Kläffer

Juniortüte: frühere Bezeichnung des "Happy Meals" einer großen Schnellrestaurantkette.

K

Kaiserwetter: strahlendes Sonnenwetter [bei festlichen Anlässen]

Kamellen: umgangssprachlich für: alte Geschichten, Altbekanntes

Kauderwelsch: 1. aus mehreren Sprachen gemischte, unverständliche Sprache, Sprechweise, 2. aufgrund von zu vielen Fremdwörtern, Fachausdrücken o. Ä. unverständliche oder schwer verständliche Ausdrucksweise

Kinkerlitzchen: Kleinigkeiten, Nichtigkeiten

Kladde: 1. [Schmier]heft, meist für einen ersten Entwurf oder Geschäftsbuch für vorläufige Eintragungen, 2. vorläufiger Entwurf, Konzept

Klimbim: überflüssiger, unnützer Kram

Kokolores: Unsinn, Unfug, Getue, Aufheben

Kratzfuß: Verbeugung (einer männlichen Person), bei der ein Fuß [leicht scharrend] in weitem Bogen hinter den anderen gezogen wird

L

Latüchte: Laterne

Luftikus: leichtsinniger, oberflächlicher, wenig zuverlässiger Mann

Lümmeltüte: Kondom

M

Maloche: [schwere] Arbeit

Maulaffen feilhalten: umgangssprachlich abwertend für: gaffend, untätig herumstehen: Alle rackern sich ab, nur du stehst rum und hältst Maulaffen feil!

Meschugge: nicht bei Verstand; verrückt

Muckefuck: 1. dünner, schlechter Kaffee, 2. Kaffee-Ersatz

O

Obacht: Vorsicht, Achtung

P

Pillepalle: Kleinkram, Unwichtiges; Gleichgültiges

Pipapo: das ganze [überflüssige] Drum und Dran

Potzblitz: Ausdruck von großer Verwunderung und Erstaunen

Q

Quasselstrippe: Person, die unentwegt redet

S

Schlafittchen: jemanden am/beim Schlafittchen nehmen, kriegen, packen, fassen, haben o. Ä. (umgangssprachlich: jemanden fassen und [für ein geringes Vergehen] zur Rechenschaft ziehen)

Schlawiner: schlauer, pfiffiger Mann

Schlendrian: 1. von Nachlässigkeit, Trägheit, einer gleichgültigen Einstellung gekennzeichnete Art und Weise, bei etwas zu verfahren, 2. Person, die sich dem Schlendrian (1) ergibt

Schnurre: kurze unterhaltsame Erzählung von einer spaßigen oder wunderlichen Begebenheit

Schwerenöter: Mann, der durch seinen Charme und eine gewisse Durchtriebenheit Eindruck zu machen und sich etwas zu verschaffen versteht

schwofen: tanzen

Sendeschluss: Ende der Sendezeit

Sommerfrische: Erholungsaufenthalt im Sommer auf dem Land, an der See, im Gebirge

Stulle: [bestrichene, belegte] Scheibe Brot

T

Tausendsassa: vielseitig begabter Mensch, dem man Bewunderung zollt

Telegramm: per Telegraf übermittelte Nachricht

Testbild: außerhalb des Programms ausgestrahltes Bild (meist einer geometrischen Figur), an dem die Qualität des Empfangs festgestellt werden kann

Tropfenfänger: an einem Gefäß, besonders an der Tülle einer [Kaffee]kanne, angebrachter kleiner Schwamm zum Auffangen restlicher Tropfen nach dem Ausschenken

U

Unfug: ungehöriges, andere belästigendes, störendes Benehmen, Treiben, durch das oft auch ein Schaden entsteht

V

Vatermörder: (früher getragener) hoher, steifer Kragen an Herrenhemden mit aufwärts bis an die Wangen ragenden Spitzen

verlottert: in einem liederlichen, verwahrlosten Zustand

Vokuhila: Frisur, bei der die Haare vorn ziemlich kurz und im Nacken deutlich länger getragen werden

W

Wählscheibe: über kreisförmig angeordneten Zahlen des Telefonapparates angebrachte drehbare, runde Scheibe mit Löchern, mit deren Hilfe die Telefonnummer eines Teilnehmers gewählt wird

Z

Zapfenstreich: 1. musikalisches Signal für das Ende der Ausgehzeit, 2. Ende der Ausgehzeit

Zechgelage: Trinkgelage

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