11. Mai 2022 – Lea Biskup

Live-Verkehrsexperiment

ADAC und Graphmasters testen Navigationssysteme in Hannover

Schnell, spritsparend und mit möglichst wenig Stopps fahren - welches Navigationssystem kann das am besten? Der ADAC und Graphmasters haben zwei Anwendungen getestet. Das Ergebnis ist eindeutig.

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Die beiden Navigationssysteme Google Maps (links) und NUNAV (rechts) auf zwei Smartphones. (Foto: Antenne Niedersachsen)

Fahren mit Navigationssystem - für die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer ist das mittlerweile Standard. Dank Google Maps & Co. werden wir frühzeitig auf Staus oder stockenden Verkehr hingewiesen und können diese im Idealfall umfahren. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt hat gemeinsam mit dem hannoverschen Unternehmen Graphmasters zwei Navigationssysteme in der Praxis getestet: Google Maps und NUNAV, das von Graphmasters entwickelt wurde.

So lief der Test ab

Für den Test sind mehr als 60 Teilnehmende im Feierabendverkehr die Strecke von der Südstadt in Hannover nach Stöcken zum Parkplatz von VW Nutzfahrzeuge gefahren; die Hälfte von ihnen mit Google Maps, die andere Hälfte mit NUNAV.

Das Ergebnis war eindeutig: Die NUNAV-Nutzerinnen und -Nutzer kamen insgesamt vier Minuten früher als die Google Maps-Nutzerinnen und -Nutzer an. Grund dafür waren vor allem die geringere Anzahl von Stopps vor Ampeln und Kreuzungen:

  • Durchschnittliche Standzeit von NUNAV-Nutzerinnen und -Nutzern: 11:04 Minuten
  • Durchschnittliche Standzeit von Google Maps-Nutzerinnen und -Nutzern: 14:51 Minuten

Der Unterschied zwischen NUNAV und Google Maps

Während Google Maps Nutzerinnen und Nutzer alle über die derzeit schnellste Route führt, arbeitet NUNAV mit Schwarmintelligenz und verteilt den Verkehr auf verschiedene Routen innerhalb des Straßennetzes. Diese Art der Verkehrsführung wird "Collaborative Routing" genannt. Autofahrerinnen und -fahrer, die mit NUNAV unterwegs sind, erhalten eine individuelle Route, um an ihr Ziel zu kommen. So werden alle Nutzerinnen und Nutzer optimal auf den Verkehrsfluss aufgeteilt. Das bedeutet, dass teilweise zwar eine längere Strecke gefahren wird, Autofahrerinnen und -fahrer aber trotzdem schneller sind. Das zeigt auch der Test vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt und Graphmasters.

Während die durchschnittliche Streckenlänge bei Google Maos bei 10,42 Kilometern lag, war sie bei NUNAV mit 11,09 Kilometern im Schnitt etwas höher. Dennoch waren die NUNAV-Nutzerinnen und -Nutzer schneller. "Alles, was Mobilität intelligenter macht, hat Potenzial, den Verkehr flüssiger und sicherer zu machen und die Verkehrswende auf den Weg zu bringen. Weniger Stopps bedeuten weniger Spritverbrauch, weniger Emissionen und mehr Komfort für die Fahrerinnen und Fahrer, die eben nicht mit allen anderen genauso gerouteten Verkehrsteilnehmer:innen an derselben Ampel stehen", erklärt Christine Rettig, stellvertretende Geschäftsführerin des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt.

Die Apps zum Download

Wenn ihr NUNAV oder Google Maps für eure Navigation nutzen möchtet, findet ihr hier die Download-Links:

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