05. Dezember 2019 – Tamara Beck

Wusstet ihr...?

10 Fakten über... Alfeld (Leine)

Hättet ihr gewusst, dass das berühmte "Nutella-Knacken" beim Öffnen des Deckels aus Alfeld stammt? Und falls ihr den "Tilittentititt" noch nicht kanntet, solltet ihr unbedingt auf dem Alfelder Heimat- und Schützenfest vorbeischauen. Hier erfahrt ihr zehn spannende Fakten über Alfeld, von denen ihr bestimmt noch nichts wusstet.

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Foto: Udo Kruse - stock.adobe.com

Fakt 1: Weltkulturerbe

Das Faguswerk in Alfeld ist weltweit das einzige Weltkulturerbe, das noch in vollem Betrieb ist. 2011 wurde die Fabrik wegen der besonderen Bauweise in die Liste als Weltkulturerbe aufgenommen und wird auch als "lebendes Denkmal zwischen Architektur und Produktion" bezeichnet. Fagus ist übrigens lateinisch und bedeutet "Buche", denn früher wurden die Schuhleisten in der Fabrik aus Buchenholz hergestellt. Heute wird dafür meistens Kunststoff genutzt.

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Fakt 2: Der Dreh mit dem Knack

Was gibt es Schöneres als morgens am Frühstückstisch beim Öffnen eines Nutellaglases dem kräftigen Knacken zu lauschen, wenn ihr den Deckel aufdreht? Der bekannte Nutella-Knack stammt übrigens aus Alfeld. Dieses Knackgeräusch verdankt ihr der Firma Meyer Seals, die seit dem Start der Nuss-Nougat-Creme in Deutschland die Dichtungseinlangen für die Nutelladeckel liefert. Jährlich verlassen rund 300 Millionen Stück die Fabrikhallen der Leinestadt.

Fakt 3: Schnarchmuseum

Wer kennt das nicht: Ihr liegt nachts eingekuschelt in eurem Bett und plötzlich fängt euer Bettnachbar an extrem laut zu schnarchen - Das war's dann mit der Nachtruhe! Dem Schnarchen geht ihr in Alfeld auf den Grund, denn hier gibt es das erste deutsche Schnarchmuseum. In der Ausstellung, die von dem Arzt Josef Alexander Wirt betrieben wird, wird erklärt, wie es überhaupt zum Schnarchen kommt und es werden verschiedene Geräte und Methoden vorgestellt, die zeigen, was man gegen das Schnarchen tun kann.

Fakt 4: Papierstadt Alfeld

Die weltweit größte Papiermaschine für Spezialpapiere steht im Sappi Werk in Alfeld. Produziert werden dort oberflächenveredelte Papiere für Verpackungen oder Etiketten. Bei den Umbauarbeiten kam der größte Kran in Europa für den Einbau des 135 Tonnen schweren MG-Zylinders mit 6,4 Meter Durchmesser zum Einsatz. Die rund 800 Mitarbeiter produzieren davon mit fünf Papiermaschinen bis zu 275 000 Tonnen Papier im Jahr.

Fakt 5: Let's Dance "Tilittentititt"

Weltweit einzigartig ist der Alfelder Nationaltanz "Tilittentititt", auch "Alfelder Triolet" genannt. Dieser 1860 entstandene Nationaltanz wird in Alfeld traditionell als Abschluss auf dem Heimat- und Schützenfest getanzt. Wenn ihr euch auch mal am "Tilittentititt", versuchen möchtet, gibt es hier einen kleinen Crashkurs:

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Hier findet ihr noch mehr spannende Fakten über Niedersachsens Gemeinden und Städte! Ist euer Heimatort auch schon mit dabei?

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Fakt 6: Der "Alpha"- Bär

Rapper Kollegah fehlte für sein Musikvideo zu seinem Song „Wie ein Alpha“ das passende „Alpha Tier“. Fündig wurde er in Alfeld bei der 270 Kilo schweren Bärendame Hera, die dem Tiertrainer Dieter Kraml gehört. Der wollte Heras Auftritt nicht im Wege stehen und sagte sofort zu. Gedreht wurde in der Trainingshalle der Braunbären mit Green Screen, der im fertigen Video durch eine düstere Höhle ersetzt wurde, aus der Hera gleich zu Beginn des Clips herausschreitet.

Fakt 7: Wer einmal lügt

… der wird ertappt – zumindest in Alfeld! Hier befindet sich der "Lügenstein", ein großer Felsbrocken in der Nähe der Lippoldshöhle. Der Stein ist zwischen zwei Felswänden eingeklemmt und gilt als alter Gerichtsplatz. Der Legende nach rutscht der Stein weiter nach unten, wenn unter ihm jemand nicht die Wahrheit sagt.

Fakt 8: Der Räuber Lippold

Die Lippoldshöhle ist eine der wenigen Höhlen in Deutschland, die ihr frei und sicher erkunden könnt. Laut einer Sage ist sie nach dem Räuber Lippold benannt, der hier einst sein Unwesen getrieben haben soll. Dieser soll damals die Tochter des Bürgermeisters verschleppt und gezwungen haben, für ihn den Haushalt zu führen. Deswegen heißen die verschiedenen Räume in der Höhle, die durch mehrere Gänge miteinander verbunden sind, auch "Küche", "Gefängnis" oder "Stube". Als der Räuber Lippold irgendwann krank wurde, schickte er die Frau Arzneimittel holen. Diese tat, was er verlangte musste ihm aber schwören, mit niemanden über ihn oder seinen Aufenthaltsort zu sprechen. Als sie Alfeld erreichte und ihre Familie sah, sich aber nicht zu erkennen geben durfte, setze sich die Frau auf einen Prellstein an der Rathaustür und weinte still vor sich hin. Genau dort liegt bis heute das Wahrzeichen der Stadt: Der blaue Stein. Dieser Stein soll die Tränen des Mädchens aufgesogen und sich deswegen blau verfärbt haben.

Fakt 9: Ein Haus mit Geschichte

Was heute das Stadtmuseum in Alfeld ist, war früher eine Lateinschule. Rund um das Gebäude befinden sich Schriften aus lateinischen Lettern, die einen Auszug aus einer Bibelgeschichte wiedergeben. Es wird von der Schule als "Himmelsleiter" erzählt, die in biblischer Hinsicht über die Stufen der Tugenden zur Vollkommenheit führt. Das Fachwerkhaus mit den tollen Schnitzereien entstand 1610-1612 zur Zeit der Renaissance.

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Fakt 10: Hello Dougie!

Alfeld bekam dieses Jahr schottischen Besuch von Sänger und Komponist Dougie MacLean. Sein internationaler Hit "Caledonia" wurden schon von Sängern wie Ronan Keating oder Amy MacDonald gecovert. Für sein einziges Konzert dieses Jahr in Deutschland, kam er auf Einladung des Fördervereins für einen Auftritt nach Alfeld. Dougie ist Schottlands bekanntester Künstler und hat einen einzigartigen Musikstil von folkbasierter Lyrik mit instrumentaler Begleitung entwickelt.

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