29. Januar 2021 –

Corona-Impfstoffe im Vergleich

Die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca

Bisher sind in der EU die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca zugelassen. Wie sich die Impfstoffe voneinander unterscheiden, lest ihr hier.

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Foto: picture alliance/dpa/AP/PA Wire

Worin unterscheiden sich die Impfstoffe?

Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna:

Die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind sogenannte mRNA-Impfstoffe. "mRNA" steht für "Messenger Ribo Nucleic Acid" (Boten-Ribonukleinsäure). Die RNA ist eine Kopie von einzelnen Abschnitten unserer DNA.

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna enthalten Genabschnitte des SARS-CoV-2-Virus. Nach der Impfung sorgen die mRNA dafür, dass unsere Körperzellen Proteine herstellen, die unser Immunsystem zu einer gezielten Bildung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2-infizierte Zellen nutzen kann. Dafür greifen die mRNA-Impfstoffe einige wenige unserer Körperzellen mit den Gen-Teilen des Virus an, die in der mRNA gespeichert sind. Die im Impfstoff enthaltene RNA dient unserem Körper quasi als "Bauanleitung" für die Herstellung der Proteine, die auch als "Antigene" bezeichnet werden. Diese aktivieren unser Immunsystem und sorgen bei Erfolg dafür, dass eine Immunreaktion hervorgerufen wird. Die RNA dient somit als Überbringer von Informationen an unsere menschlichen Zellen.

Impfstoff von Astrazeneca:

Anders als die Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den sogenannten mRNA-Impfstoffen.

Der vielversprechende Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten, modifizierten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Die umgebauten Schnupfviren transportieren eine Kopie eines kleinen Teils der DNA des neuartigen Coronavirus in die Körperzelle. Ähnlich wie bei den mRNA-Impfstoffen bilden die Zellen hier mit Hilfe der Bauanleitung ein Protein und so entwickelt der Körper eine Immunantwort. Der Impfstoff enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig.

Wir wirksam sind die Impfstoffe?

Modernas Mittel braucht zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen, um wirksam zu sein; von Pfizer/Biontechs Mittel soll nach drei Wochen eine zweite Dosis verabreicht werden. Beide Mittel hatten in Testreihen eine hohe Wirksamkeit von um die 94 Prozent (jeweils nach der zweiten Dosis) und nur wenige Nebenwirkungen gezeigt.

Das Mittel von Astrazeneca im Vergleich zu den anderen beiden Präparaten eine geringere Wirksamkeit von etwa 70 Prozent. Er hat damit eine ähnlich hohe Wirksamkeit wie Grippeschutzimpfungen. Aufgrund von derzeit verfügbaren Daten empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) diesen Impfstoff nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Der Grund dafür ist dass der Impfstoff bislang kaum an älteren Menschen getestet wurde.

Wie oft muss geimpft werden?

Alle drei Impfstoffe müssen zweimal verabreicht werden. Wichtig ist, dass bei beiden Impfungen der gleiche Impfstoff verabreicht wird, auch wenn zwischenzeitlich weitere Impfstoffe zugelassen worden sind.

  • Impfstoff von Biontech/Pfizer: Zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen.
  • Impfstoff von Moderna: Zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen. Nach Angaben des Unternehmens soll der Impfstoff ein Jahr lang wirken.
  • Impfstoff von Astrazeneca: Zwei Impfdosen im Abstand von mindestens vier Wochen.

Zusätzlich dazu empfiehlt das Robert Koch Institut, dass zu anderen Impfungen, wenn möglich, ein Mindestabstand von 14 Tagen vor Beginn und nach Ende der Impfung liegen sollte. Notfallimpfungen sind hiervon ausgenommen.

Wer kann mit den Impfstoffen geimpft werden?

Die Impfstoffe unterscheiden sich hinsichtlich des Anwendungsalters:

  • Impfstoff von Biontech/Pfizer: Ab 16 Jahren zugelassen.
  • Impfstoff von Moderna: Ab 18 Jahren zugelassen.
  • Impfstoff von Astrazeneca: Die STIKO empfiehlt den Impfstoff nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren.

Wie müssen die Impfstoffe gelagert werden?

  • Impfstoff von Biontech/Pfizer: Muss bei minus 70 Grad transportiert und gekühlt werden.
  • Impfstoff von Moderna: Muss bei minus 20 Grad gekühlt werden.
  • Impfstoff von Astrazeneca: Kann bei Kühlschranktemperatur gelagert werden.

(mit Material der dpa)

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