07. Juli 2020 –

Schule während Corona

Unterricht nach den Sommerferien: Mehrere Szenarien für die Schulen

Wie geht es an unseren niedersächsischen Schulen nach den Sommerferien weiter. Dazu hat sich Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am 07. Juli geäußert. Das ist geplant.

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Foto: picture alliance/dpa

Die einzelnen Szenarien sollen in Leitfäden und mit Handlungsanweisungen für die Schulen vorbereitet werden. Damit sollen die Schulen möglichst früh Planungs- und Handlungssicherheit erhalten. Welches Szenario dann tatsächlich zum Tragen komme, entscheide sich mit Blick auf die Pandemie und die Infektionslage rund zwei bzw. vier Wochen vor Beginn des Schuljahres 2020/2021, erklärt Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Sofern Handlungsbedarf wegen des zu diesem Zeitpunkt aktuellen Infektionsgeschehen bestehe, greifen die Szenarien B oder C. Ansonsten greift Szenario A.

Das sind die möglichen Szenarien

  • Szenario A: Regelbetrieb
  • Szenario B: Schule im Wechselmodell
  • Szenario C: Quarantäne & Shut-Down

Szenario A: Eingeschränkter Regelbetrieb

Geplant ist, dass Schule wie vor der Coronazeit möglich ist. Dazu zählt

  • Maximaler Präsenz- und Pflichtunterricht so weit wie möglich. Voraussetzung dafür ist landesweit ein ruhiges Infektionsgeschehen mit nur wenigen Neuinfektionen.
  • Der Mindestabstand von 1,5 Meter wird aufgehoben

Da das Coronavirus nach der Sommerpause nicht komplett verschwunden sein wird, gibt es bestimmte Sicherheitslinien:

  • Es gibt feste Gruppen in Schulen von Lerngruppen und Kursen.
  • Schutz von Risikogruppen (schulische Aufgaben können von zu Hause aus wahrgenommen werden für Schüler und Lehrkräfte, die der Risikogruppe angehören).
  • Hygienemaßnahmen müssen weiterhin beachtet werden (z. B. Hände waschen, regelmäßiges Lüften).
  • Mund-Nasen-Bedeckungen sind in bestimmten Bereichen zu tragen; eine Mund-Nasen-Bedeckung muss im Unterricht nicht getragen werden, aber z. B. beim Raumwechsel oder auf Gängen. (An Orten, an denen sich verschiedene Gruppen begegnen können).
  • Abstand zwischen Schülern und Lehrkräften soll so weit wie möglich eingehalten werden.
  • Bei den Jahrgängen 7 bis 13 kann es zu einer Verlagerung des Präsenzunterrichts ins häusliche Lernen kommen, wenn nicht genug Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Dabei soll es sich um maximal 1 Tag/Woche handeln.
  • Das Homeschooling soll für die Jahrgänge 1 bis 6 vermieden werden.
  • Ganztagsbetrieb soll ermöglicht werden.
  • Schüler, die aufgrund der Coronakrise zusätzliche Unterstützung benötigen, sollen diese bekommen, in dem z. B. verfügbare Zeiten von AGs zu Förderunterricht umgewandelt werden.
  • Prüfungserleichterungen sind geplant, z. B. bleiben bestimmte Themenaspekte ausgenommen.
  • Bei Berufsbildenden Schulen sind 10-15 Prozent Homeschooling möglich.

Bei weiterer Verbesserung der Lage sind auch weitere Aufhebungen der Beschränkungen möglich. Ziel sei es laut Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD), wieder Stück für Stück in Richtung Normalität zu kommen

Szenario B: Schule im Wechselmodell

Sollte sich die Infektionslage verschlechtern und sich eine landesweite Verschärfung ergeben, dann wird – ggf. auch im bereits laufenden Schuljahr – auf das Szenario B, welches eine Kombination aus Präsenzunterricht und Lernen zu Hause vorsieht, zurückgegriffen. Szenario B entspricht der Vorgehensweise in den vergangenen Monaten.

  • Max. 16 Personen im Präsenzutnerricht
  • Wechsel-Modell aus Präsenz-Unterricht und Lernen zu Hause
  • Abstandsregelung von 1,5 Metern
  • geteilte Klassen
  • Notbetreuung an Schulen
  • festere Betreuung von den Schülern, die von zu Hause aus lernen müssen

Szenario C: Quarantäne und Shutdown

Szenario C tritt im Falle von (lokaler oder landesweiter) Quarantäneanordnung, Shut-Down und Schließung von Schulen ein.

  • Umstellung auf Lernen von zu Hause

Da lokale bzw. regionale Schulschließungen nicht ausgeschlossen werden können, greift in solchen Fällen direkt Szenario C. Ebenfalls greift Szenario C wenn durch das Gesundheitsamt einzelne Jahrgänge, Klassen oder Gebäudenutzer in Quarantäne versetzt werden.

Homeschooling:

Beim Lernen von zu Hause aus sollen im neuen Schuljahr mehr Standards gesetzt werden, die im Leitfaden für die Schulen zusammengefasst werden. Geplant sind u. a. bessere Absprachen zwischen den Lehrkräften, bessere Kommunikation mit Schülern, Feedback zu Leistungen, Arbeitsmaterial, weitere Hinweise zum Distanzlernen. Außerdem sollen rund 160 Fortbildungen zum Thema Digitales Lernen stattfinden.

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