19. Oktober 2020 – Lea Biskup
Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 223,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner ist das niedersächsische Delmenhorst aktuell einer der Spitzenreiter in ganz Deutschland. Aufgrund des sprunghaften Anstiegs verschärft die Stadt nun ihre Schutzmaßnahmen. Unter anderem werde eine Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr erlassen und alle öffentlichen Veranstaltungen und Gottesdienste werden abgesagt.
Die Zahl der Corona-Infektionen im niedersächsischen Delmenhorst ist wieder deutlich angestiegen. Das Landesgesundheitsamt gab den Sieben-Tage-Wert der Stadt am Montagmorgen mit 223,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner an (Vortag: 138,0). Demnach gab es 76 neue nachgewiesene Ansteckungen im Vergleich zum Sonntag. Der Leiter des Gesundheitsamts der Stadt sagte, die Zahl der nachgewiesenen Fälle habe sich binnen zehn Tagen mehr als verdoppelt. "Ich weiß, dass wir damit Spitzenreiter in der Bundesrepublik sind. Das ist traurig, furchtbar, aber wir werden uns dieser Aufgabe stellen", erklärte Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) am Montag (19.10.).
Angesichts des großflächigen Corona-Ausbruchs verschärft die Stadt Delmenhorst die Schutzmaßnahmen. So werde eine Sperrstunde für die Gastronomie von 23 bis 6 Uhr erlassen, sagte Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) am Montag (19.10.). Alle öffentlichen Veranstaltungen und Gottesdienste werden demnach bis auf Weiteres abgesagt. Private Treffen werden auf zehn Personen begrenzt. Außerdem wird die Maskenpflicht in der Stadt ausgeweitet. Schulen und Kitas sollen allerdings nach den Herbstferien wieder öffnen, solange die Hygienekonzepte es zulassen.
Der Corona-Ausbruch im niedersächsischen Delmenhorst hat nach Einschätzung der Behörden keinen eindeutigen Ursprung. Es gebe "keinen sogenannten Schwerpunkt", erklärte Oberbürgermeister Axel Jahnz. "Wir bewegen uns in kleineren Zellen." Die Nachverfolgung der Kontakte sei daher sehr aufwendig und benötige viel Zeit.
(dpa)