14. Dezember 2021 – Nicklas Just (deaktiviert)
So könnt ihr's erkennen
Wie psychopathisch ist meine Katze?
Britische Wissenschaftlerinnen haben Hauskatzen untersucht und Merkmale herausgearbeitet, mit denen ihr erkennen könnt, ob eure Katze ein Psychopath ist.
Eine Katze springt zwischen Herbstlaub - völlig normal, oder?, Foto: Rita Kochmarjova - stock.adobe.c
Katzen sind manchmal komisch. Sie setzen sich lieber in Kartons, obwohl sie meterhohe Kratzbäume haben. Manche fahren auf Staubsaugerrobotern durch die Wohnung und wieder andere schubsen Gläser vom Tisch und haben Spaß daran, wenn das Glas zersplittert. Da kann man sich schon einmal fragen: "Ist meine Katze noch ganz taufrisch oder vielleicht schon ein Psychopath?"
Ein britisches Forschungsteam hat sich der Frage angenommen, wie psychopathisch Katzen sind und was das über die Beziehung zwischen Mensch und Tier aussagt. Sie haben 58 typisch-psychopathische Verhaltensweisen von Katzen herausgearbeitet. Hier ein kleiner Auszug:
- Meine Katze vertreibt andere Haustiere von ihren Lieblingsorten (wie z.B. Sitzkissen), obwohl sie dort selbst gar nicht sitzen möchte.
- Sie rennt ohne erkennbaren Grund durchs Haus.
- Sie quält ihre Beute, bevor sie sie tötet.
- Sie versteckt sich, um Leute zu erschrecken, die an ihrem Versteck vorbeilaufen.
- Sie hat häufige Stimmungsschwankungen.
Die Autorinnen fassen diese Eigenschaften in Kategorien, den sogenannten "Cat-Tri+", zusammen. Diese sind:
- Gemeinheit
- Enthemmung
- Dreistigkeit / Mut
Psychopathisch veranlagte Katzen vertreiben nicht nur andere Haustiere von ihrem Platz, Foto: Jürgen Fälchle - stock.adobe.c
Einer psychopathischen Katze fehlen der Studie zufolge Empathie, Respekt vor sozialen Situationen und Hemmungen, bestimmte Verhaltensweisen zurückzuhalten.
So ein bisschen verrückt zu sein, sei bei Katzen aber ganz normal sagt die Forschungsleiterin Rebecca Evans gegenüber Daily Mail: Es ist wahrscheinlich, dass alle Katzen ein psychopathisches Element haben, da ihre Vorfahren bei der Akquise von Essen, Territorium und Paarungsmöglichkeiten davon profitiert haben."
Der Test untersucht außerdem die Beziehung des Tieres zu anderen Haustieren und zu Menschen. Eine generelle Unfreundlichkeit gegenüber Haustieren und wenig Hemmungen sprechen den Forscherinnen zufolge für eine gute Beziehung zwischen Katze und Besitzer. Gemeinheit und Dreistigkeit seien wiederum Anzeichen für eine schlechte Beziehung zwischen Mensch und Tier.
Die Studie hat Nutzen für Wissenschaft und Katzenbesitzer
Die Studie ist kein wissenschaftlicher Selbstzweck. Während sie den Forschenden hilft, die Psyche von Katzen tiefer zu verstehen, können auch Tierärzte und Katzenbesitzer von den Ergebnissen profitieren. Mithilfe der Ergebnisse soll die Persönlichkeit der eigenen Katze besser eingeschätzt werden können. Sei eine Katze zum Beispiel besonders mutig, könnten größere Kratzbäume hilfreich sein, folgert Rebecca Evans. "Die Umwelt für mutige Katzen zu bereichern, kann feindliches Verhalten gegenüber Menschen, anderen Haustieren und Besitztümern reduzieren."
Die Studie der Forscherinnen aus Liverpool ist in der Dezemberausgabe des "Journals of Research in Personality" erschienen. Hier könnt ihr den gesamten Text - allerdings auf Englisch - inklusive Stichprobenauswahl, Faktoranalysen und allem drum und dran nachlesen.
Auf Twitter zeigt sich die Hauptautorin stolz über die Publikation und ihre Mitautorinnen. Sie bedankt sich bei "dem besten Team aus verrückten Katzen-Ladies 😻"