06. Dezember 2022 –

Warnmeldung auch ohne Warn-App

Bundesweiter Warntag am 08. Dezember - Das müsst ihr wissen

Am Donnerstag (08. Dezember) wollen Bund, Länder und Kommunen um 11 Uhr testen, wie gut im Ernstfall amtliche Warnungen über Radio, Fernsehen, Apps und Alarm-Sirenen funktionieren. Auch das neue System Cell Broadcast kommt zum Einsatz.

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02.12.2022: Eine Kurznachricht eines Mobilfunkanbieter mit dem Text "Hallo! Sie können Test-Warnungen zum Warntag am 08.Dezember 2022 auf Ihr Handy bekommen..." kündigt den deutschlandweiten Warntag an. Das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz informieren zum bundesweiten Warntag am 08. Dezember 2022 und der Einführung von Cell Broadcasting., Foto: picture alliance/dpa

Am Donnerstag (8. Dezember) findet der bundesweite Warntag statt: Bund, Länder und Kommunen wollen um 11 Uhr testen, wie gut im Ernstfall amtliche Warnungen über Warn-Apps wie NINA und KATWARN, Cell Broadcast, Sirenen, Radio und Fernsehen funktionieren. Die Probewarnung soll auch über Anzeigetafeln und in den Zügen der Deutschen Bahn verbreitet werden.

Um 11.45 Uhr soll es dann eine Entwarnung geben.

Warnung über Cell Broadcast

Grundsätzlich kann Cell Brodcast genutzt werden, um Warnmeldungen an alle in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes, einer sogenannten Funkzelle, befindlichen Smartphones und konventionelles Handys zu versenden. Am bundesweiten Warntag wird diese neue Technik vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erstmalig getestet, um eine Warnnachricht direkt auf euer Handy zu schicken, wenn es eingeschaltet ist und sich nicht im Flugmodus befindet. Bei Warnmeldungen über Cell Broadcast handelt es sich ausschließlich um Textnachrichten. Bilder oder Karten werden nicht übertragen. Ihr benötigt auch keine extra App auf eurem Smartphone, um die Nachricht zu empfangen.

Wenn ihr eine Warnung über Cell Broadcast erhaltet, empfangt ihr nicht nur eine Nachricht auf eurem Handy. Zusätzlich soll euer Gerät auch vibrieren und das Display blinken. Zudem soll euch ein lauter Ton auf die Nachricht hinweisen.

Ob euer Handymodell die Warnmeldung über Cell Broadcast grundsätzlich empfangen kann, könnt ihr hier auf der Liste des BBK nachschauen.

Wichtig: Um die Nachricht empfangen zu können, muss euer Smartphone eingeschaltet sein, nicht im Flugmodus und aktuelle Updates sollten ebenfalls installiert sein.

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Fotomontage: stock.adobe.com/mbruxelle - stock.adobe.com/Anzhelika

Warn-Apps für Katastrophenschutz

Die Apps "KATWARN" und "NINA" informieren euch in Notfällen. Wie sie funktionieren und wo ihr sie herunterladen könnt, erfahrt ihr hier.

Euer Feedback ist gefragt

Für das BBK handele es sich bei dem Probealarm um einen Test, der auch dazu diene, mögliche Lücken aufzuzeigen, wie BBK-Präsident Ralph Tiesler gegenüber der Deutschen Presse-Agentur betonte. Deshalb ist das BBK auf Feedback angewiesen. Nach der für Donnerstag um 11.00 Uhr geplanten Probewarnung könnt ihr dem BBK über eine Online-Umfrage melden, ob und auf welchem Wege ihr eine Warnung empfangen habt.

Zur Umfrage kommt ihr hier. >>>

Die Situation in Niedersachsen

Niedersachsens Städte und Gemeinden fordern mit Blick auf den bundesweiten Warntag am 08. Dezember mehr Geld für das Sirenennetz. "Die Anstrengungen von Bund und Ländern beim Ausbau der Warninfrastruktur sind unterdimensioniert", sagte der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Marco Trips, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (06.12.). Das gelte insbesondere für das Förderprogramm zur Ertüchtigung der Sirenen. "Mit den jährlichen Mitteln von knapp 10 Millionen Euro können die vorhandenen Bedarfe nur bedingt bedient werden."

In der Landeshauptstadt Hannover werde vom kommenden Jahr an ein neues Sirenennetz errichtet, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Für das Umland hatte die Region Hannover der Zeitung zufolge im Sommer eingeräumt, dass die 550 Sirenen zu der Zeit nicht genutzt werden konnten. Mittlerweile seien jedoch neue Anlagen angeschafft worden, sagte Regionspräsident Steffen Krach (SPD) demnach, ohne eine Zahl zu nennen.

(mit Material der dpa)

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