05. Oktober 2021 –
Glühwein, Schmalzkuchen und gebrannte Mandeln - Weihnachtsmarkt-Fans in Niedersachsen können auf einen Bummel in diesem Jahr hoffen. Erste Städte sind bereits in der Planungsphase.
In welcher Form Weihnachtsmärkte in Niedersachsen in diesem Jahr umgesetzt können, ist weiterhin nicht geklärt. Unklar ist etwa noch, welche Abstände auf den Märkten gelten sollen, sagte Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, am Dienstag in Hannover. Nach Angaben einer Regierungssprecherin soll über die Umsetzung der Weihnachtsmärkte am Donnerstag im Sozialausschuss beraten werden. Eine Einigung über die konkreten Regelungen wird in den kommenden Tagen erwartet. Scholz zeigte sich zuversichtlich, dass auf den Weihnachtsmärkten Glühwein ausgeschenkt werden darf.
"Ein Weihnachtsmarkt ohne Glühwein ist kein Weihnachtsmarkt", sagte Fred Hanstein, Präsident des Landesverbandes der Markt- und Schaustellerbetriebe der dpa. Er sei jedoch erleichtert, dass die Weihnachtsmärkte stattfinden sollen. Es müssten nun schnell Entscheidungen getroffen werden, damit geplant werden könne. Hanstein betonte, dass die Branche Personalengpässe habe. Viele Beschäftigten hätten sich in der Corona-Krise einen anderen Job gesucht. Er vermietet WC-Anlagen, die auf Weihnachtsmärkten stehen können. Zudem betreibt Hanstein nach eigenen Angaben mehrere Schmalzkuchen-Stände.
Planungen für Weihnachtsmärkte starten
"Die Schausteller-Branche hat während der gesamten Pandemie stark gelitten. Sie braucht daher schon jetzt für die wichtige, umsatzstarke Zeit der Weihnachtsmärkte eine Perspektive", sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) laut Mitteilung. Verluste, die durch die Absage von Weihnachtsmärkten entstünden, könnten nicht im Januar, Februar oder März kompensiert werden.
Susanne Schütz, gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion sagte zu den geplanten Regelungen: "Einlasskontrollen und Absperrungen lassen sich in den Fußgängerzonen wohl kaum umsetzen. Und ein Weihnachtsmarkt, der außerhalb, umzäunt und mit Zugangskontrollen stattfindet, dürfte deutlich an Attraktivität einbüßen."
Mehrere Städte in Niedersachsen planen trotz der Corona-Pandemie mit Weihnachtsmärkten in diesem Jahr. In Hildesheim, Braunschweig und Göttingen ist dies der Fall, wie Sprecher der Städte auf dpa-Anfrage mitteilten. Die Zahl der Stände soll in Hildesheim vergleichbar sein mit früheren Zeiten vor der Pandemie. Jedoch sei mehr Fläche dafür eingeplant. Alkoholausschank solle in jedem Fall möglich sein.
Wenn die konkreten Regelungen bekannt sind, werden die Planungen für den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt konkretisiert, hieß es vom Braunschweiger Stadtmarketing. In Göttingen wurden bereits Zusagen an Budenbetreiber erteilt, allerdings unter Vorbehalt. 68 Weihnachtsmarktstände sind nach Angaben eines Sprechers geplant.
Eine Regierungssprecherin hatte vergangene Woche angekündigt, dass Herbst- und Weihnachtsmärkte möglich sein sollen in dem Bundesland. Mitte dieser Woche soll eine entsprechende Änderung der Corona-Landesverordnung kommen. Man werde mit Schaustellern und Kommunen schauen, wie man diese Märkte umsetzen könne. Konkrete Regelungen hatte die Sprecherin zunächst nicht genannt. Also ist etwa noch offen, ob etwa der beliebte Glühwein ausgeschenkt werden darf.
In Wolfsburg zeigte man sich optimistisch, dass vom 22. November an ein Weihnachtsmarkt in der Innenstadt möglich ist, wie Frank Hitzschke, Bereichsleiter Citymanagement, sagte. Er hoffe auf die Möglichkeit, das sogenannte 3G-Modell umsetzen zu können und Glühwein ausschenken zu dürfen. Mit einem 3G-Modell müssten Besucherinnen und Besucher vollständig gegen das Coronavirus geimpft, genesen oder getestet sein. In der Autostadt in Wolfsburg soll es das sogenannte Winterevent geben - mit Eislaufbahn und Weihnachtsmarkt.
In Emden ist ein Weihnachtsmarkt im Stadtzentrum geplant, eventuell werde es weitere Märkte an den Wochenenden geben. In Oldenburg wolle man die konkreten Regelungen des Landes abwarten und dann entscheiden, ob ein Weihnachtsmarkt möglich ist. In Hannover ist ebenfalls noch nicht final entschieden worden. Normalweise gibt es in der Landeshauptstadt einen großen Weihnachtsmarkt, der von der Stadt organisiert wird, und mehrere private Märkte.
(dpa)