06. Februar 2020 –
Jetzt stehen sie endgültig, nichts geht mehr - die meisten Autofahrer auf den Straßen auch Niedersachsens und Bremens dürften dieses Gefühl kennen. Vor allem eine Autobahn fällt in der Stau-Statistik negativ auf.
Der Tank leert sich zusehends, die Kinder quengeln, die Nerven sind zum Zerreißen gespannt: Staus machen Autofahrern vor allem auf den Autobahnen immer wieder zu schaffen. Im vergangenen Jahr gab es auf den Autobahnen Niedersachsens wieder schier endlose Blechlawinen - in der Summe fielen allerdings weniger Staukilometer an als ein Jahr zuvor: 136 864 Kilometer hat der ADAC als Länge aller Staus in Niedersachsen gezählt, 18 386 Kilometer weniger als ein Jahr zuvor. Unter den sechs staureichsten Autobahnabschnitten war allein fünfmal die A7, einmal die A1.
Insgesamt fielen in Niedersachsen vergangenes Jahr 55 189 Staus an - nach 61 300 Staus ein Jahr zuvor, wie der ADAC am Donnerstag mitteilte. Dafür mussten die Autofahrer genauso lange warten wie 2018, nämlich insgesamt 43 442 Stunden oder 1810 Tage. In Bremen sank die Gesamtlänge der Staus im vergangenen Jahr auf 8841 Kilometer, ein Jahr zuvor waren es noch 12 668 Kilometer.
A7 - Strecke von Hannover nach Hamburg auf Platz 4
Allein auf der besonders staugeplagten A7 - die Strecke von Hannover nach Hamburg steht im bundesweiten Ranking auf dem vierten Platz der besonders staureichen Abschnitte - standen die Autos im vergangenen Jahr auf einer Länge von 44 924 Kilometern. Das sind 1252 Kilometer mehr als ein Jahr zuvor. Das kostete Zeit: Die Autofahrer verbrachten in 14 851 Staus immerhin 13 200 Stunden - also 550 Tage. 2018 waren es 11 178 Stunden. Deutlich geringer als im Vorjahr fielen Staulänge und -dauer auf der A1 und A2 aus.
Der staureichste Tag mit 1378 Kilometern Staulänge war der 4. August, ein Sonntag, an dem alle Bundesländer Ferien hatten. Auch den mit 24 Kilometern längsten Stau gab es auf der A7 - ebenfalls am 4. August zwischen Westenholz und dem Dreieck Hannover Nord.
Der Grund für die vielen Staus sind immer wieder Baustellen. Laut ADAC wird investiert und modernisiert, um das Autobahnnetz fit zu machen - was wiederum für die Autofahrer und die Anwohner der Umleitungsstrecken eine echte Geduldsprobe bedeutet.
Der mit Abstand staureichste Abschnitt der A7 war mit 5234 Kilometern Länge zwischen Berkhof und Mellendorf, immerhin 2338 Kilometer weniger als ein Jahr zuvor etwas weiter nördlich. Dafür allerdings standen die Autofahrer mit 1914 Stunden - also etwa 80 Tagen - noch länger als 2018 (1691 Stunden). Die Ursache auch hier: eine Großbaustelle. Hintergrund war der sechsspurige Ausbau der Autobahn, in Richtung Süden standen nur zwei Fahrspuren zur Verfügung.
Staulänge auf der A2 halbierte sich
Auf der A1 zwischen dem Dreieck Stuhr und der Anschlussstelle Bremen/Brinkum staute sich der Verkehr auf 4988 Kilometern Länge, 1910 Stunden mussten sich die Autofahrer gedulden - wieder wegen einer Baustelle. Insgesamt standen die Autos auf der A1 auf 35 085 Kilometern nach 44 809 Kilometern ein Jahr zuvor. Wie entscheidend die Baustellen sind, zeigte besonders die A2: Denn so gut wie keine Baustellen behinderten die Autofahrer 2019, und die Staulänge halbierte sich. 18 878 Kilometer betrug die gesamte Staulänge auf der A2, 2018 waren es noch 40 294 Kilometer.
Allerdings liegt es nicht nur an den Baustellen, auch die Autofahrer selber sind gefragt, wie der ADAC mahnt. Rund um Baustellen sollten Geschwindigkeitsbeschränkungen beachtet werden, zügiges Einfädeln und mehr Rücksicht könnten zudem für weniger Staus sorgen. Wer stur auf das eigene Recht beharre, verschlimmere die Lage in der Regel.
(dpa)