02. März 2020 –

Coronavirus in Niedersachsen

Suche nach Kontaktpersonen der ersten Covid-19-Patienten läuft

Es ist offiziell: In der Region Hannover - und auch in Bremen - werden Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Nur: Mit wem hatten die Patienten Kontakt?

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Foto: picture alliance/dpa

Nach der Bestätigung der ersten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Niedersachsen und Bremen wird dringend nach möglichen Kontaktpersonen gesucht. Ein 68 Jahre alter Mann aus Uetze in der Region Hannover ist infiziert, außerdem eine 58 Jahre alte Frau in Bremen. Beide zeigten nur leichte Symptome.

Dem Mann gehe es gut, seine Temperatur sei nicht erhöht, sagte Mustafa Yilmaz, Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover. Weitere bestätigte Fälle gab es in der Region Hannover zunächst nicht. Einige Untersuchungsergebnisse stünden aber noch aus, teilte die Region mit. In zahlreichen Bundesländern wurden weitere Coronavirus-Fälle bestätigt.

Coronavirus ist in Niedersachsen angekommen

Insgesamt gab es neun weitere Verdachtsfälle vor allem aus dem Umfeld des 68-Jährigen, wie Hauke Jagau, Regionspräsident der Region Hannover, sagte. In 15 Fällen sei häusliche Quarantäne angeordnet worden, darunter für den Patienten und seine Ehefrau, die keine Symptome zeige. Wie der Mann sich angesteckt hat, sei unbekannt. Auch in Osnabrück ist nach Angaben des Landkreises ein Mensch in Quarantäne - wegen Kontakts zu einem Kranken aus Nordrhein-Westfalen.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann rief zu Besonnenheit auf: Das Virus sei in Niedersachsen angekommen, sagte die SPD-Politikerin. "Das lässt sich nicht beschönigen, ist aber auch kein Grund zur Panik." Ziel müsse sein, die Ausbreitung zu verhindern - oder zumindest zu verlangsamen.

Das Paar aus Uetze habe eine Busreise nach Südtirol gemacht, insgesamt seien 47 Menschen vor allem aus Sachsen dabei gewesen, sagte Jagau. Auch das Busunternehmen sei aus Sachsen. Die Gruppe sei am Montagabend zurückgekommen, danach habe der Patient leichte Symptome gezeigt. Ob die 58 Jahre alte Patientin in Bremen weitere Menschen angesteckt hat, blieb zunächst offen.

Schließungen von Kindergärten und Schulen seien möglich

Matthias Pulz, Leiter des niedersächsischen Landesgesundheitsamts, deutete an, es könne auch in Niedersachsen dazu kommen, dass Mitarbeiter von Kindergärten oder Schulen isoliert und die entsprechenden Einrichtungen geschlossen werden müssen.

Der Ursprung des neuartigen Coronavirus liegt in China. Die meisten Sars-CoV-2-Infizierten zeigen eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen - oder gar keine Symptome. 15 von 100 Infizierten erkrankten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts schwer, sie bekommen demnach etwa Atemprobleme oder eine Lungenentzündung. Nach bisherigen Zahlen sterben ein bis zwei Prozent der Infizierten.

(dpa)

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