03. Januar 2020 –

Brent-Ölfeld

Streit um alte Förderanlagen im Nordsee-Ölfeld Brent

Das Brent-Ölfeld in der Nordsee wird wieder zum Schauplatz einer Kontroverse. Deutschland und andere Länder ringen mit Großbritannien um den Vorschlag, Teile der ausgedienten Bohrinseln von Shell und Esso im Meer zu belassen.

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Foto: picture alliance/dpa

London/Berlin (dpa) - Fast ein Vierteljahrhundert nach dem Konflikt um den Offshore-Öltank Brent Spar gibt es wieder Streit um die Entsorgung von Fördertechnik aus dem Brent-Ölfeld. Großbritannien will auf Antrag von Shell Teile der vier Bohrinseln Brent Alpha, Bravo, Charlie und Delta in der Nordsee belassen. Sie haben seit den 1970er Jahren umgerechnet mehr als drei Milliarden Barrel (je 159 Liter) Öl und Gas gefördert. Nun ist Schluss, das Feld ist ausgefördert.

Umweltschädliche Reststoffe

Brent Alpha ist eine Stahlkonstruktion mit einem Sockel. Bravo, Charlie und Delta besitzen sogenannte Schwerkraftfundamente aus Beton, jeweils rund 300 000 Tonnen schwer. Sie wurden als Tanks genutzt und enthalten 41 000 Kubikmeter Öl-Sand-Gemisch, das sind insgesamt knapp 11 000 Tonnen Öl. Dazu kommen 640 000 Kubikmeter leicht belastetes ölhaltiges Wasser.

Greenpeace fordert, die Reststoffe aus dem Meer zu entfernen, da sie andernfalls in einigen Hundert Jahren freigesetzt würden. Die Kosten könnten im Milliardenbereich liegen. Die deutsche Regierung steht an der Seite der Umweltschützer und hat im Rahmen eines Konsultationsprozesses Einspruch eingelegt. Unterstützt wird Deutschland von mehreren anderen EU-Ländern.

(dpa)

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