26. November 2020 – Maximilian Wilsmann (deaktiviert)
Die Landwirtschaft befindet sich in turbulenten Zeiten - dazu hat nicht nur die Corona-Pandemie beigetragen. Tierkrankheiten wie die Afrikanische Schweinepest oder der Klimawandel machen sich ebenfalls bemerkbar.
Die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft in Niedersachsen steht am Donnerstag im Mittelpunkt der Kammerversammlung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg. Nicht nur die Folgen der Corona-Pandemie haben sich auf die Geschäfte der Landwirte ausgewirkt. Auch die vergangenen Dürrejahre und Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest verursachen Sorgen.
FLEISCHBEREICH
Die Schweinehalter geraten gleich von zwei Seiten unter Druck: Nachdem auch in Deutschland die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen ist, haben wichtige Exportmärkte wie China ihre Tore für Fleisch aus Deutschland dicht gemacht - die Erzeugerpreise sind von rund zwei Euro pro Kilo vor einem Jahr auf etwa 1,20 Euro aktuell gefallen. Gleichzeitig sind die Schlachtkapazitäten coronabedingt verringert - die schlachtreifen Tiere können nicht schnell genug abgenommen und verarbeitet werden. Im Rinder- und Geflügelbereich spüren die Landwirte die geringere Nachfrage nach Fleisch, weil die Gastronomie geschlossen ist.
MILCHWIRTSCHAFT
Der Milchpreis ist über die vergangenen Monate immer wieder abgebröckelt und bewegt sich im Moment - bei regionalen Unterschieden - bei 30 Cent pro Liter. Das ist weit entfernt von einem auskömmlichen Preis. Erschwerend kommt hinzu, dass wegen der Dürre und zum Teil einer Mäuse- und Insektenplage auf den Feldern die Betriebe Futter hinzukaufen oder ihre Herden verkleinern mussten, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen.
ACKERBAU
Nach dem extremen Dürrejahr 2018 sind die Erträge nach Angaben von Marktexperten zwar wieder etwas besser geworden, liegen aber noch unter dem langjährigen Mittel. Während im Dürrejahr weniger Kartoffeln geerntet wurden, waren die Preise dafür besser. Inzwischen werden wieder mehr Kartoffeln geerntet, aber bei niedrigeren Preisen. Auch beim Getreide konnten unterm Strich niedrigere Preise durch eine größere Ernte ausgeglichen werden. Insgesamt verlief die Entwicklung aber uneinheitlich. Auch hier spüren die Landwirte die Auswirkungen von Corona: Wegen des Lockdowns der Gastronomie im Frühjahr fehlten etwa große Absatzmärkte für Pommes.
(dpa)