26. Juni 2024 –

Landgericht Hamburg

Plädoyers im Prozess wegen Holocaust-Leugnung erwartet

In Hamburg befasst sich das Landgericht mit Äußerungen der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck. Nun werden die Plädoyers im Prozess gegen die 95-Jährige erwartet. Auch ein Urteil ist möglich.

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07.06.2024: Die angeklagte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck spricht zu Beginn ihres Berufungsverfahrens im Landgericht mit ihrem Anwalt Wolfram Nahrath. Die in rechtsextremen Kreisen populäre 95-Jährige war 2015 vom Amtsgericht zu zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Dagegen hatte die Seniorin Berufung eingelegt. In dem Prozess vor dem Landgericht wirft die Staatsanwaltschaft der aus Nordrhein-Westfalen stammenden Frau Volksverhetzung in zwei Fällen vor. , Foto: picture alliance/dpa/dpa Pool

Im Prozess gegen die notorische Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck in Hamburg werden am Mittwoch (13.00 Uhr) die Plädoyers erwartet. Auch ein Urteil könnte an dem Tag bereits fallen. Die in rechtsextremen Kreisen populäre 95-Jährige war 2015 vom Amtsgericht zu zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Dagegen hatte die Seniorin Berufung eingelegt. Zu dem Prozess kam es erst neun Jahre später. Vor dem Landgericht wirft die Staatsanwaltschaft der in Nordrhein-Westfalen wohnenden Frau Volksverhetzung in zwei Fällen vor.

Haverbeck sagte laut Anklage am 21. April 2015 am Rande des Lüneburger Prozesses gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning vor Journalisten, Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. In einem Fernsehinterview des NDR-Magazins «Panorama» verneinte sie zudem, dass es dort eine Massenvernichtung von Menschen gab.

Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit den Äußerungen Haverbecks befassen. 2004 wurde sie erstmals verurteilt und erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Strafen ohne Bewährung. Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits mehr als zwei Jahre im Gefängnis in Bielefeld. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.

(dpa)

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