18. August 2020 –
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will Hunden ausreichend Auslauf und Betreuung garantieren. Dafür plant Klöckner neue Regeln für die Hundehalter: Sie sollen ihren Hunden zweimal täglich insgesamt mindestens eine Stunde Auslauf im Freien geben - außerhalb eines Zwingers. Zusätzlich sind strengere Regeln für Tiertransporte und Hundezüchter geplant.
Eine Verordnung dafür solle möglichst in den ersten Monaten des kommenden Jahres verkündet werden, teilte Klöckners Ministerium am Montag in Berlin mit - bisher liegt ein Entwurf Klöckners vor, der nun mit den Ländern und Fachverbänden abgestimmt werden soll. Die Verordnung soll Hundehalter unter anderem verpflichten, ihrem Tier mindestens zweimal täglich für insgesamt mindestens eine Stunde Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers zu geben. Zuerst hatte die "Rheinische Post" über den Entwurf berichtet.
"Haustiere sind keine Kuscheltiere – ihre Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden", sagte Klöckner der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage. Hunde müssten genug Bewegung bekommen und dürften nicht zu lang alleingelassen werden.
Auch für Hundezüchter strengere Regeln
Mindestens vier Stunden täglich sollen sich private und professionelle Hundezüchter demnach künftig um Welpen kümmern müssen, damit diese sich ausreichend an Menschen gewöhnen. Für die Hundezucht soll gelten, dass ein Betreuer höchstens drei Würfe - also Welpen-Nachwuchs einer Hündin - gleichzeitig betreuen darf. "Anbindehaltung" von Hunden, also Hunde die ganze Zeit anzuketten, soll grundsätzlich verboten und nur noch unter bestimmten Voraussetzungen zulässig sein.
Kontrollen sollen von Ländern durchgeführt werden
Auf die Frage, wie die Regeln insbesondere bei privaten Hundebesitzern kontrolliert werden sollen, sagte eine Sprecherin der Ministerin, dafür seien die Behörden der Länder zuständig. Diese würden aber sicherlich nicht bei jedem Hundebesitzer klingeln und fragen, ob er schon mit dem Hund draußen war. Es gehe vor allem um die Zwingerhaltung von Hunden.
Für Tiertransporte innerhalb Deutschlands will Klöckner festlegen, dass sie maximal viereinhalb Stunden dauern dürfen, falls die Temperaturen im Transporter zwischenzeitlich über 30 Grad klettern können. "Gerade im Sommer bei hohen Temperaturen müssen wir vermeiden, dass den Tieren durch Hitze vermeidbare Leiden zugefügt werden", sagte Klöckner. "Deshalb setze ich hier strengere Regeln für Transporte durch, die über das EU-Recht hinausgehen."
(dpa)
