Messe "Foodpioniere" in Bremen

Was werden wir morgen essen? Messe gibt ausgefallene Antworten

Bewusste Verbraucher verlangen viel von ihrem Essen: Günstig soll es sein, naturnah, weniger Tierleid verursachen. Kleine Produzenten gehen dabei neue Wege, doch einige davon sind gewöhnungsbedürftig.

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Foto: picture alliance/dpa

Insektenburger, rosa Schokolade und norddeutscher Wodka: Ess- und Getränkideen für die Zukunft werden am Donnerstag auf einer Messe in Bremen vorgestellt. "Foodpioniere" ist eine Veranstaltung von Start-Ups für Start-Ups: Das Bundesland sieht sich als wichtigen Standort der Nahrungsmittelindustrie wie der Gründerszene, deshalb wird die Messe öffentlich gefördert. Sie findet zum zweiten Mal statt.

Ein Beispiel für künftiges Essen sind Burger, die nicht aus Fleisch, sondern aus Insekten bestehen. Anfang 2018 erhielt das Osnabrücker Unternehmen Bug Foundation die Zulassung, um in Deutschland Klopse aus Buffalowürmern zu verkaufen. Seitdem hat die Firma 1000 Supermärkte und mehrere Restaurants als Abnehmer gewonnen, sagte Max Krämer, einer der Gründer und Geschäftsführer, der Deutschen Presse-Agentur. Das nächste Projekt: "Wir arbeiten an einer Insektenwurst."

Ebenfalls zur Messe kommt die Spirituosen-Manufaktur Artful Spirits aus Bremen. Sie verwendet nach eigenen Angaben eine Mischung aus Getreide- und Kartoffelalkohol. Ihr Wodka bekomme dadurch - so die Eigendarstellung - "eine norddeutsche Prägung". Ein weiterer Aussteller ist der Pralinenhersteller Heilemann aus Woringen im Allgäu, der Schokolade aus der rosa Ruby-Kakaobohne produziert.

Bremen ist traditionell Sitz großer Hersteller von Lebensmitteln, Kaffee und Bier. 10 000 Jobs bietet die Branche und setzt jährlich etwa 2,5 Milliarden Euro um. "Für den Lebensmittelstandort Bremen ist die Messe eine wichtige Ergänzung", sagte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linkspartei) über die "Foodpioniere".

"Verbraucher interessieren sich zunehmend für die Herstellungs- und Handelsbedingungen, setzen sich für die Interessen von Menschen und Tieren ein, belohnen faire Modelle, Nachhaltigkeit und natürliche Zutaten", sagte Vogt. Deshalb gehe der Trend zu veganem Essen, zu Fleischersatz, Produkten ohne Zusatzstoffe oder besonderen Diäten.

Mit der zukünftigen Lebensmittelproduktion und Ernährung beschäftigt sich am Donnerstag auch der Unternehmertag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg.

(dpa)

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