13. Juli 2021 –

Tierschutz

Aktivisten protestieren gegen Massentierhaltung

Niedersachsen sieht sich als Agrarland Nummer eins in Deutschland, nirgendwo wird fabrikmäßig so viel Fleisch produziert. Tierschützer machen auf das Leid der Tiere aufmerksam und fordern eine Agrarwende.

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Geflügelfleisch wird bei einem Geflügelproduzenten in Lohne verarbeitet. Mehrere Hundert Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet wollen bis zum Wochenende im Kreis Vechta bei einem Camp für eine solidarische und ökologische Agrarwende protestieren. Foto: picture alliance / Friso Gentsch/dpa, Foto: picture alliance/dpa

Mit einer Dauerkundgebung im Kreis Vechta protestieren seit Montag Tierschützer gegen die industrielle Massentierhaltung. Der niedersächsische Landkreis ist mit Schweine- und Geflügelmast ein Zentrum der deutschen Tierproduktion. Das Protest-Zeltcamp bei Goldenstedt liegt unweit der Zentrale des großen Geflügelkonzerns PHW in Visbek. Hauptmarke von PHW ist Wiesenhof.

Das Protestcamp soll bis zum 17. Juli dauern. Zu Beginn am Montag waren etwa 70 Personen versammelt, wie Franziska Klein sagte, eine Sprecherin des Bündnisses "Gemeinsam gegen die Tierindustrie". Etwa 20 Großzelte standen, dazu zahlreiche kleinere Campingzelte. Insgesamt werden mehrere hundert Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. Das Bündnis kritisiert die negativen Auswirkungen der Fleischproduktion. Es fordert einen Ausstieg aus der Tierindustrie sowie eine solidarische und ökologische Agrarwende.

Problemloser Protestbeginn

Der Kreis Vechta hatte das Camp zunächst untersagen wollen, wurde aber vom Verwaltungsgericht Oldenburg korrigiert. Nach Kleins Angaben kontrollierten die Behörden wie Bauamt, Gesundheitsamt und Polizei am Montag die gemachten Auflagen der Dauerkundgebung. Es habe keine Beanstandungen gegeben.

Auch die Polizei berichtete von einem problemlosen Beginn. "Der Aufbau und die Anreise verliefen vollkommen störungsfrei, und es kam aus dem Camp heraus zu keinerlei polizeilich relevanten Vorkommnissen", hieß es in einer Mitteilung. Die örtliche Polizei werden von Kräften der niedersächsischen Bereitschaftspolizei unterstützt, da auch außerhalb des Lagers mit Demonstrationen zu rechnen sei.

(dpa)

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