02. November 2023 –

Förderhöchstgrenze bei 200 000 Euro

Zwei Millionen Euro Landeshilfe für Kulturveranstalter ausgezahlt

Wenn Kulturveranstalter weniger Karten als geplant verkaufen und dadurch nicht kostendeckend arbeiten, unterstützt Niedersachsen sie mit einem Hilfsprogramm. Wie viele Anträge gingen in den ersten Monaten ein? Und gibt es Probleme bei der Abwicklung?

Mischpult.jpg
05.09.2021: Eine Maske liegt auf dem Mischpult, vor dem Menschen tanzen im Club "Neko" in Freiburg auf der Tanzfläche. , Foto: picture alliance/dpa

Von einem Hilfsprogramm für Kulturveranstalter in Niedersachsen sind bislang mehr als zwei Millionen Euro geflossen. Von Antragsbeginn im Juli bis Ende Oktober wurden 128 Anträge mit einer Gesamtsumme von knapp 2,1 Millionen Euro ausbezahlt, wie das Kulturministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Ingsesamt gingen bislang rund 240 Anträge ein.

Das Programm läuft laut Ministerium noch bis zum 31. Dezember. Es sieht etwa vor, dass das Land zahlen kann, wenn ein Veranstalter weniger Tickets als ursprünglich geplant verkauft und dadurch seine Kosten nicht decken kann. Die Förderhöchstgrenze liegt laut Ministerium bei 200 000 Euro, die Mindestförderung bei 1000 Euro. Antragsberechtigt sind Veranstalter, die das wirtschaftliche und organisatorische Risiko einer Kulturveranstaltung tragen, unabhängig von ihrer Rechtsform.

Für das Programm stellt das Land 50 Millionen Euro zur Verfügung - ein Großteil des Geldes ist somit noch nicht ausgezahlt. Mit dem Programm sollen finanzielle Risiken für den Kultur- und Veranstaltungsbereich vor dem Hintergrund der hohen Inflation abgemildert werden. Das Geld stammt aus dem Nachtragshaushalt, der bereits vor einigen Monaten beschlossen wurde.

Planungssicherheit für Kulturschaffende

Kulturminister Falko Mohrs (SPD) sagte: "Das Programm gibt den Kulturschaffenden in Niedersachsen Planungssicherheit und sichert somit ein kulturell vielfältiges Angebot." Es habe sich bestätigt, dass manche Veranstalter dringend auf die Unterstützung angewiesen seien, um ihre Veranstaltungen realisieren zu können. Es gebe erfreulicherweise auch Veranstalter, die eine so hohe Publikumsnachfrage verzeichneten, dass sie nur geringe oder keine Unterstützung benötigten.

Hannah Keller vom Verband der niedersächsischen Konzertkulturschaffenden sagte, grundsätzlich sorge das Programm für eine höhere Planungssicherheit von Veranstaltungen. "Während bei einigen unserer Mitglieder die Antragstellung reibungslos verlief und erste Bewilligungen bereits eingehen, betonen andere jedoch das Missverhältnis von einem kleinen erwarteten Betrag und hohem bürokratischem Aufwand", sagte sie.

Für die Festivalsaison in diesem Jahr sei das Programm zu spät gekommen, eine Veranstaltungsabsicherung im Vorhinein wäre viel effektiver gewesen, kritisierte Keller. Der hohe Aufwand und die Unsicherheit, ob und wie viel finanzielle Unterstützung erwartet werden könne, sorge weiterhin für Hürden.

(dpa)

undefined
Antenne Niedersachsen
Audiothek