24. Juni 2024 –
Ein Mann verschwindet in Bremen. Erst vermisst ihn nur seine Familie, dann entdeckt die Polizei Knochen. Drei Männer geraten ins Visier - doch bei den Ermittlungen soll einiges schiefgelaufen sein.
Der Prozess um einen getöteten Vermieter aus Bremen soll am Montag (9 Uhr) zu Ende gehen. Nach den restlichen Plädoyers wird am Nachmittag das Urteil erwartet, wie ein Sprecher des Landgerichts Bremen ankündigte. Die Verteidigung hatte für zwei der drei Angeklagten schon Freispruch gefordert, das Plädoyer für den dritten Angeklagten steht noch aus. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, das Opfer getötet, die Leiche zerteilt und dann in einem Acker nahe der Autobahn vergraben zu haben.
Laut Anklage sollen die Deutschen den Vermieter gefesselt und geschlagen haben. Sie sollen von ihm den Zugang zu mehreren Geldkarten erpresst sowie die Autos des Opfers und seiner Mutter verkauft haben. Einer der Angeklagten soll den Gefesselten bewusstlos geschlagen, ein anderer ihn stranguliert haben.
Die Familie des Opfers ging lange von einem Vermisstenfall aus. Auch die Polizei vermutete zunächst kein Verbrechen und kam erst im September 2021 auf die Spur des Trios. Auf der Suche nach der Leiche ließen die Ermittler unter anderem bei Posthausen im Landkreis Verden Erde abtragen und durchkämmten das Areal. Von dem 46-jährigen Opfer sind nur einzelne Knochen gefunden worden.
Der Fall wird seit Februar 2023 vor dem Landgericht verhandelt. Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten beim Auftakt noch Mord aus Habgier vor, inzwischen geht sie von Totschlag aus und fordert lange Haftstrafen. Die Verteidiger hatten wiederholt schwere Vorwürfe gegen die Ermittler gemacht, auch das Gericht stellte Fehler fest. Die Ermittler hätten vorgegeben, die Beschuldigten zu einem anderen Delikt zu vernehmen, sie aber unzulässigerweise zu dem getöteten Vermieter befragt.
(dpa)