Terrorismus

Ende von Abu-Walaa-Prozess nach zwei Jahren noch nicht in Sicht

Seit zwei Jahren bereits läuft der Prozess gegen den mutmaßlichen IS-Deutschlandchef Abu Walaa und vier mitangeklagte Strippenzieher. Urteile noch in diesem Jahr sind unwahrscheinlich. Zweifel daran, dass die Männer lange Haftstrafen erwartet, gib es kaum.

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Foto: picture alliance/dpa

Zwei Jahre nach Beginn des Terrorprozesses gegen den mutmaßlichen IS-Deutschlandchef Abu Walaa am Oberlandesgericht Celle ist das Ende des Verfahrens noch nicht absehbar. Bis Anfang November seien weitere Verhandlungstage terminiert und ein Abschluss des Prozesses noch in diesem Jahr sei wohl unwahrscheinlich, teilte ein Gerichtssprecher mit.

An weit über 100 Verhandlungstagen und mit Vernehmung zahlreicher Zeugen hat das Gericht einen Haufen von Puzzleteilen zusammengetragen, aus denen sich immer mehr das von der Anklage gezeichnete Bild ergibt. Dem Iraker und vier Mitangeklagten wird demnach vorgeworfen, junge Menschen vor allem im Ruhrgebiet und im Raum Hildesheim islamistisch radikalisiert und in die IS-Kampfgebiete geschickt zu haben. Sie müssen sich wegen Unterstützung und Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat verantworten.

Daran, dass die Angeklagten lange Haftstrafen erwartet, gibt es wenig Zweifel. Wie zuvor bei einer Haftbeschwerde von Abu Walaa entschied der Bundesgerichtshof Ende August auch auf die Beschwerde eines Mitangeklagten hin, dass dieser in Untersuchungshaft bleibt. Dies sei angesichts der Schwere der Taten und der zu erwartenden Strafe gerechtfertigt. Die Angeklagten haben bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.

(dpa)

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