30. Juli 2025 – dpa
Der Ferienmonat Juli fiel regelrecht ins Wasser. Aber wie stand es um die Temperaturen? Wie oft zeigte sich die Sonne? Und vor allem - wo?
Auf Hitze und Sonne am Anfang des Monats folgte ein jäher Absturz: Der Juli in Deutschland war deutlich zu nass und etwas zu warm. Zudem schien weniger Sonne als im März. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
«Nachdem die heftige Hitzewelle zu Beginn des Monats durch teilweise unwetterartige Gewitter beendet wurde, stellte sich in der Folge sehr unbeständiges und zu Schauern und teilweise unwetterartigen Gewittern neigendes Wetter ein», so die Meteorologen. «Daran änderte sich bis Monatsende auch nicht mehr viel, sodass es insgesamt seit Monaten erstmals wieder zu nass war.»
«Der Ferienmonat fiel buchstäblich ins Wasser», heißt es vom DWD. Konkret fielen im Schnitt 114 Liter pro Quadratmeter. «Das war seit Januar der erste Monat, in dem flächendeckend mehr Niederschlag fiel, als in der jeweiligen Vergleichsperiode.» Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 Liter pro Quadratmeter) habe es einen Überschuss von 47 Prozent gegeben. Auch im Vergleich mit der aktuelleren und feuchteren Referenzperiode 1991 bis 2020 sei das Soll um mehr als 30 Prozent überschritten worden.
«Vor allem im Nordosten und in Teilen Bayerns hatten wir viel Niederschlag und Starkregen», erklärt Meteorologe Andreas Walter. Dort fielen verbreitet 100 bis 150, örtlich sogar um 200 Liter pro Quadratmeter. Am Alpenrand habe es dann im Laufe der dritten Dekade viel Regen gegeben. Die höchste Niederschlagssumme an einem Tag fiel laut den Angaben am 28. Juli mit 99 Litern pro Quadratmeter im bayerischen Aschau-Stein. «Am Alpenrand landeten über den ganzen Monat hinweg 300 bis 400 und lokal über 450 Liter pro Quadratmeter in den Messtöpfen», heißt es beim DWD.
Zunächst startete der Juli mit einer Hitzewelle. So wurde am 2. Juli in Andernach in Rheinland-Pfalz mit 39,3 Grad die bisherige Höchsttemperatur des Jahres gemessen. Doch dann folgte ein jäher Temperaturabsturz. Besonders kalt war es laut DWD am 10. Juli in Meßstetten (Baden-Württemberg) mit 3,5 Grad. In der Folge habe es zwar schwerpunktmäßig in der Südhälfte vermehrt Sommertage gegeben, aber keine Hitzewelle. «Ganz im Gegenteil, zum Monatsende hin sorgte eine nordwestliche Anströmung für wenig sommerliche Gefühle im Land, sodass eher die leichte Jacke als die Badehose zur Auswahl stand», sagen die Meteorologen.
Dennoch war der Juli insgesamt etwas zu warm: Das Temperaturmittel betrug 18,4 Grad. Der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 wurde damit um 1,5 Grad überschritten. Im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (18,3 Grad) liegt er aber im Durchschnitt.
Kurz gesagt: Es war recht trüb. So kam laut DWD sogar der März in diesem Jahr mit 199 Stunden auf mehr Sonne als der Juli. Denn am Monatsende zählten die Meteorologen nur 189 Sonnenstunden. Zum Vergleich: In der Periode 1961 bis 1990 beträgt das Juli-Mittel 211 Stunden, in der jüngeren Referenzperiode sind es 226 Stunden. Noch weniger Sonne gab es zuletzt im Juli 2011 mit 166 Stunden. Einen besonders schweren Stand hatte die Sonne laut den Angaben - mit Ausnahme der Ostsee - im Norden und Nordosten sowie am Alpenrand. Im Südwesten hingegen schien sie über 200 Stunden lang.