16. Februar 2022 –

Raum für Lockerungen

Großteil der Corona-Maßnahmen soll ab 20. März wegfallen

Bund und Länder haben sich auf zahlreiche Corona-Lockerungen verständigt, an denen sich Niedersachsen orientieren wird. So sollen zum Beispiel die coronabedingten Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene gelockert werden.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, M), der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU, l) und die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) geben nach einem Treffen der 16 Staats- und Regierungschefs der Bundesländer mit dem Bundeskanzler zur Bekämpfung des Coronavirus eine Pressekonferenz., Foto: picture alliance/dpa/Reuters/Pool

Ab dem 20. März soll ein Großteil der Corona-Beschränkungen entfallen. Das sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch in Berlin nach Beratungen mit den Regierungschefs der Länder. Schutzmaßnahmen wie Maskentragen und Abstandhalten sollten aber erhalten bleiben.

"Wir können zuversichtlicher nach vorne schauen, als wir das in den letzten Wochen konnten", sagte Scholz. Er sprach von einem "ganz besonderen Tag" in der Pandemie. Deutschland sei im Vergleich zu Nachbarländern besser durch die Omikron-Welle gekommen. Der Scheitelpunkt sei mittlerweile wohl erreicht.

Mit den Maßnahmen von Bund und Ländern sei erreicht worden, dass Gesundheit und Leben geschützt worden seien und ein Lockdown verhindert werden konnte. Die Pandemie sei aber noch nicht vorbei, sagte der Kanzler. Man dürfe bei allem Optimismus nicht unvorsichtig werden.

Nach Angaben von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sollen auch die 2G-Zugangsbeschränkungen und Kontrollen beim Einkaufen enden.

Am Ziel einer verpflichtenden Corona-Impfung hält Scholz fest. Trotz der für den Frühling vorgesehenen Lockerungen dürfe nicht vergessen werden, dass es auch wieder einen Herbst und einen Winter geben werde, mahnte Scholz. Deshalb bleibe es richtig, die Gesetzgebung für eine allgemeine Impfpflicht vorzubereiten. "Sie wird genau dann notwendig sein, wenn das Wetter wieder kälter wird." Zuletzt war der Gesetzgebungsprozess im Bundestag ins Stocken geraten.

Auch für die Zeit nach dem Auslaufen der weitreichenden Corona-Regeln am 20. März fordern die Bundesländer eine Rechtsgrundlage für Corona-Basisschutzmaßnahmen. "Wir müssen Öffnungen und Achtsamkeit miteinander verbinden", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).

Das Land befinde sich zwar in einer neuen Phase der Pandemie, sagte Wüst, der aktuell Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist. "Wenn der Bundestag nicht aktiv handelt, dann laufen ab dem 20. März alle Schutzmaßnahmen aus." Die Pandemie richte sich aber nicht nach dem Kalender. Es dürften daher nicht alle Maßnahmen über Bord geworfen werden. "Alle Länder sind sich deshalb einig, dass wir einen Basisschutz brauchen, um die Öffnungen abzusichern." Dazu gehörten die Maskenpflicht, Hygiene-Konzepte, Tests und Abstandsregeln.

Die Situation in Niedersachsen

Niedersachsen wird sich an den Bund-Länder-Beschlüssen und den dort beschlossenen Lockerungen in drei Schritten bis zum 4. März, bis zum 19. März und ab dem 20. März orientieren.

In einem ersten Schritt sind ab Mitte nächster Woche in Niedersachsen folgende Änderungen geplant:

  • Private Zusammenkünfte für vollständig Geimpfte und Genesene ohne eine Begrenzung der Teilnehmerzahl; die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte (eigener Haushalt plus zwei Personen) gelten weiterhin.
  • Sport- und Kulturveranstaltungen werden von einer deutlich größeren Zahl von Zuschauerinnen und Zuschauern besucht werden können als bislang, die 500er Grenze fällt.
  • Im ÖPNV und im Einzelhandel bleibt es bei einer FFP2-Masken-Pflicht.

"Niedersachsen hat die Omikron-Welle bislang vergleichsweise gut bewältigt, die Zeit für deutliche Lockerungsschritte ist gekommen. Die Menschen in Niedersachsen können sich auf eine schrittweise Lockerung der bisherigen Schutzmaßnahmen in den nächsten vier Wochen freuen. Die Winterruhe wird beendet, aber das Frühjahr ist noch nicht da. Wir müssen weiter vorsichtig bleiben, je mehr Beschränkungen fallen, desto größer wird die Verantwortung jeder und jedes Einzelnen", appelliert Ministerpräsident Stephan Weil.

Weitere Details der nächsten Corona-Verordnung für Niedersachsen lest ihr hier. >>>

(mit Material der dpa)

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