...obwohl es sie vielleicht gar nicht gibt. Die Aufregung um das angebliche Internet-Spiel, das zum Suizid von Jugendlichen führen soll, ist groß. Was es damit auf sich hat, lest ihr hier.
Blue Whale Challenge. Blauwal-Spiel. Im März tauchen diese Begriffe zum ersten Mal auf. Ein Social-Media-Spiel, das Jugendliche in den Selbstmord treibt, hieß es. Doch man kann inzwischen davon ausgehen, dass es sich dabei um eine Falschmeldung im Internet handelte - ein sogenannter Hoax. Leider hat das nicht dazu geführt, dass die Gerüchte um die Blue Whale Challenge verstummten.
Immer wieder tauchten neue Artikel dazu im Internet auf, die sich allerdings auf kaum belegbare Fakten bezogen. Text im Konjunktiv. Viel "angeblich", viel "offenbar". Angeblich hätten sich in Russland bereits über 100 Jugendliche aufgrund des Spiels umgebracht, angeblich gibt es erste Fälle in England und anderen europäischen Ländern. Fakt ist: Ein Zusammenhang von Selbstmorden junger Menschen mit dem Internet-Spiel ist nicht belegbar. Das "Spiel" selbst ist im Internet nicht auffindbar. Es gibt keine Links, keine Webseiten - nur Berichte.
Obwohl es sich also um einen Hoax handelt, ist die Blue Whale Challenge nicht ungefährlich. Und Schuld sind gerade die vielen dünnen Artikel im Internet, die das Thema am köcheln halten und für große Verunsicherung sorgen. Um es genau zu nehmen, macht dieser Artikel, den ihr gerade lest, nichts anderes - er befeuert ein Thema, das eigentlich keines ist - oder besser war. Denn inzwischen ist die Blue Whale Challenge ein gefundenes Fressen für Trittbrettfahrer. Eltern sind mehr als besorgt um ihre Kinder, Schulen und Polizei warnen vor dem angeblichen Internetphänomen. Und vielleicht lassen sich labile Jugendliche wirklich von der Gerüchteküche beeinflussen. Die bayrische Polizei hat bei Facebook reagiert und schildert die Situation so...
Die Telefonseelsorge hilft Menschen, die depressiv sind und Selbstmordgedanken haben. Unter den kostenlosen Rufnummern 0800-1110111 oder 0800-1110222 stehen Experten für Gespräche bereit.
Nochmal zur Klarstellung: Die folgenden Erklärungen basieren auf den im Internet verbreiteten Berichten. Ob es eine solche Challenge wirklich gibt, ist nicht klar.