31. Dezember 2020 –

"Ein Schritt in die richtige Richtung"

Blinde Menschen bekommen mehr Geld vom Land

Die Corona-Krise bedeutet für blinde Menschen besondere Herausforderungen - und Mehrkosten. Nach Forderungen für mehr Unterstützung vom Land bekommen sie nun mehr Geld.

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Foto: picture alliance/dpa

Ab dem neuen Jahr bekommen blinde Menschen in Niedersachsen mehr finanzielle Unterstützung - das Landesblindengeld wird von monatlich 375 auf 410 Euro erhöht. Für Heimbewohner steigt es von 187,50 Euro auf 205 Euro, wie das Sozialministerium mitteilte. Rund 8000 Betroffene bekämen damit ab 1. Januar mehr Geld zum Ausgleich der durch die Blindheit bedingten Mehraufwendungen. Der Nachteilsausgleich wird einkommens- und vermögensunabhängig gezahlt. Durch die Erhöhung sollen die Möglichkeiten der selbstständigen und eigenverantwortlichen Lebensführung verbessert werden.

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen begrüßt die erste Anhebung seit vier Jahren - auch wenn sie etwas geringer ausfällt, als erhofft. "Wir haben relativ lang darauf gewartet. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Sprecher Jochen Bartling. Zumal im vergangenen Jahr deutlich geworden sei, dass blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen von den Folgen der Pandemie besonders betroffen seien. Mehrkosten entstünden etwa durch Taxifahrten, Einkaufsservice oder Lieferdienste, weil Betroffene wegen der nicht einzuhaltenden Abstandsregelungen nicht selbst in den Supermarkt gehen, den Bus oder die Straßenbahn nutzen könnten.

Im Sommer hatte sich der Verband an die Öffentlichkeit und an die Politik gewandt: Der Nachteilsausgleich sei deutlich niedriger als in vielen anderen Bundesländern. In Bayern und Hessen liegt er derzeit am höchsten mit 651 Euro beziehungsweise 658 Euro.

(dpa)

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